Proamb Disposal Center
Thema und
Hintergrund
Hauptstadt Porto Alegre
Eine wachsende Bevölkerung, eine fortschreitende Metropolbildung aufgrund zunehmender Landflucht und die sozio-ökonomische Entwicklung in Ländern mit niedrigem Einkommen haben einen entscheidenden Einfluss auf das Aufkommen von Siedlungsabfällen. Ein steigendes Abfallaufkommen ist ein globales Problem, das Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt verursacht und massiv Ressourcen verbraucht.
Die tägliche Abfallmenge wächst stetig. Ausreichende Behandlungskapazitäten existieren nicht. Die Recyclingquote und energetische Nutzung von Abfällen ist vergleichsweise gering. Als Beitrag zum Klimaschutz und Ressourcenschonung ist die Implementierung von insbesondere regionalen Behandlungs- und Verwertungstechnologien bedeutsam.
Täglich fallen weltweit mehrere hunderttausend Tonnen von Abfall an, die gesammelt, sortiert und schließlich auf die bestmögliche Weise behandelt werden müssen. Die Eindämmung der Umweltverschmutzung durch gefährliche Stoffe erfordert eine ordnungsgemäße Abfallentsorgung. In diesem Sinne müssen die Abfallbehandlungsmethoden zukünftig effizienter und nachhaltiger gestaltet werden.
Die Behandlung von Abfällen kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Darunter fallen das Recycling, Kompostierung, Verbrennung und Deponierung von Abfällen. So nutzen viele Länder im globalen Süden immer noch nur die Deponierung, um ihre Haushalts- und Industrieabfälle zu beseitigen.
Der Entwicklungsstand der Abfallwirtschaft in den Gemeinden Brasiliens ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ein Großteil der Deponien ist nicht fachgerecht abgesichert. Das kontaminierte Sickerwasser gelangt in das Grundwasser und beeinflusst so das Trinkwasser in der Region auf negative Weise. Dies hat schwerwiegende Konsequenzen für die Tier- und Pflanzenwelt sowie für die Gesundheit der Einwohner.
Häufig ist die Deponierung aus wirtschaftlicher Sicht die alternativlose Art der Abfallentsorgung, die sich jedoch bei falscher Handhabung auch negativ auf die Umwelt durch Verschmutzung von Oberflächen- und Grundwasser, Treibhausgase und Geruchsemissionen auswirken kann.
der brasilianischen Abfälle werden deponiert
Im Gegensatz zu den europäischen Ländern, die thermische Verfahren nutzen, der auch als Waste-to-Energy-Prozess bezeichnet wird, um Strom und Wärme (Prozessdampf) aus der Verbrennung von Abfällen zu gewinnen. Dieser Prozess zielt darauf ab, das Abfallvolumen zu reduzieren und die Schädlichkeit durch die Eliminierung von Schadstoffen zu minimieren. In Deutschland und Europa ist diese Methode der Abfallbehandlung weit verbreitet und hat sich seit Jahrzehnten bewährt. Aktuell gibt es in Deutschland 30 Ersatzbrennstoff-Heizkraftwerke und 68 Abfallverbrennungsanlagen für Restabfälle.
In Brasilien werden ca. 90 % der Abfälle deponiert, die stoffliche oder energetische Verwertung wird nur sehr eingeschränkt genutzt, Sekundärstoffe kaum gewonnen. Die Rohstoffwirtschaft ist überwiegend linear, es besteht keine systematische, standardisierte Kreislaufwirtschaft zur Organisation der Wiederverwendung der Ressourcen.